Wir Menschen sind eigenartige Tierchen. All diese widersprüchlichen Tendenzen leben in uns, ziehen uns mal da und mal dorthin. Manchmal so stark, daß wir gar nicht mehr wissen wohin.
Musiker haben das schwere Schicksal, mit einem Ideal zu leben. Wir wissen, wir werden es nie, nie, nie so ganz erreichen. Wir leben als Tangenten. Und wir hängen uns rein, uns dieser gnadenfreien Perfektion anzunähern so gut wir können, Tag für Tag. Aber es gibt kein Bleiben in ihrer Nähe.
Das macht uns zu großartigen Kritikern. Wir suchen aktiv nach unseren Fehlern um eine bessere Kunst zu liefern. Wir sind regelrechte Verbesserungs Schnüffler, wir wittern jede wie auch immer geartete Optimierungsmöglichkeit.>>

Ich glaube, jedem von uns gefällt der Gedanke, daß andere eine hohe Meinung von uns haben. Wir stellen uns das gerne vor, daß wir von jedermann bewundert und geschätzt werden. Daß andere sehen und erkennen, welch großartige und beispiellose Person wir doch sind.
In unserer streßgeplagten Welt gibt es zwei „Hacks“, die uns Lifestyle Gurus an jeder Straßenecke vom Dach pfeiffen. Der erste ist Meditation, der zweite ist Ziele setzen.
Weihnachten empfinde ich als eine Art Lupe für soziale Angelegenheiten. Die Zeit der Feierlichkeiten gibt uns jedes Jahr wieder die Möglichkeit – in voller Lebensgröße und schillernden Farben – die reale Beschaffenheit unserer Beziehungen zu betrachten.
Wir Menschen fühlen uns lebendig, wenn wir auf der Suche sind. Wir hören interessiert zu, wenn uns etwas schon länger beschäftigt und wir andere darüber reden hören.
Manchmal sind es nicht die schönen Sachen, die uns berühren.
Es gibt diesen Unterschied. Wir alle kennen ihn.
Im echten Leben überlegen wir gern, wo wir sparen können. Geld, Zeit und Mühe zu sparen ist gut und richtig. Wir möchten dort investieren, wo es sich lohnt und nix verschwenden.
Ist das nicht interessant: egal wo man sich aufhält, in einem Sportsteam, bei der Arbeit, in der Familie, überall gibt es Tratsch.

