Veröffentlicht am

Schätze suchen und finden

Wir Menschen fühlen uns lebendig, wenn wir auf der Suche sind. Wir hören interessiert zu, wenn uns etwas schon länger beschäftigt und wir andere darüber reden hören.
Interesse bringt uns in Kontakt mit der Welt und mit anderen.
Wie glücklich wir uns fühlen, hängt auf erstaunliche Weise damit zusammen, was für „Schätze“ unser Interesse uns einbringt.

Hier ein Beispiel: Möchten wir ein Haus mit Garten und finden wir uns in einer Mini-Wohnung in einer staubigen Großstadt wieder, fühlen wir uns nicht besonders. Der „Schatz“, das was wir gefunden haben, paßt nicht zu unserer Suche.
Enttäuschung und Bitterkeit können die Folge sein.

Oder, anders herum, sind wir in einer seltsamen Lage, wenn wir ein kleines, einfaches Haus suchen, das man in einer Stunde geputzt kriegt, und ein Schloß mit Park erben. In diesem Fall sind wir zuerst wohl völlig von den Socken, aber die High-Phase wird schnell von der Realität eingeholt. Solch Besitz braucht unglaubliche Mengen an Pflege und bringt Verantwortung. Auch hier passen Suche und „Schatz“ nicht zusammen.

Je besser unsere „Schätze“ der Suche entsprechen, desto motivierter und interessierter gehen wir hinaus in die Welt. Und wenn wir motiviert und interessiert sind, LERNEN wir viel und rasch dazu.

 

Als Lehrer und Erzieher müssen wir einige Detektivarbeit anstellen. Unsere Aufgabe ist es, ein Gefühl dafür zu bekommen, auf welcher Suche unser Schützling gerade ist. Was interessiert ihn? Worüber denkt er nach? Wonach sucht er – ganz allgemein, dieses Jahr, diese Woche, heute?

Je mehr wir begreifen, wonach jemand sucht, desto besser können wir anbieten, was zu seiner Suche passt.
Bieten wir etwas an, das NICHT zu seiner Suche passt, ziehen wir unser Ding durch, so wie wir’s die letzten 20 Jahre schon gemacht haben, wird alles, was wir sagen, an ihm vorbei gehen.

Ergebnis: Es findet kein Lernen statt, weil wir es nicht gechafft haben, Interesse zu wecken.
Ist das die Schuld des Kindes? Ich denke nicht.

 

Vor Kurzem hat sich jemand bei mir beschwert, daß sich die heutige Jugend für nichts mehr interessiert. Ich habe versucht, mit ernster Miene zuzuhören. Innerlich hab ich gekichert. Diese Aussage stimmt komplett gar nicht mit dem überein, was ich erlebe mit der „heutigen Jugend“.

Junge Leute interessieren sich sehr wohl! Aber nur, wenn ICH mir die Mühe mache herauszufinden, wonach sie suchen und wenn ICH versuche, Antworten auf ihre dringenden Fragen zu liefern. Versage ich in diesem Punkt, klar, dann hören sie nicht zu, dann interessieren sie sich nicht für mein Zeug.

Und weißt Du was? Ich bin doch genauso!! Wenn mir jemand Sachen erzählt, die voll an mir vorbeigehen, interessiert mich das auch Hugo.

 

Auf welcher Schatzsuche sind die Menschen in Deinem Umfeld?
Wonach suchen sie?
Wie kannst Du Deine Detektivarbeit in diesem Bezug noch verbessern?

Herzlichst,
Anselma

 

p.s: Schon gewußt? Alle unsere Werke sind aufführungsrechtlich freigegeben und dürfen OHNE Unkosten und Papierkram aufgeführt werden.
Wir haben uns bewußt nicht bei der Kulturpolizei angemeldet, um das Aufführen unserer Werke leicht und unkompliziert für Dich zu machen.
Wir bitten darum, daß Du unsere Hefte kaufst, nicht kopierst. Unsere Notenhefte sind wunderschön, nicht teuer und halten ewig. Vielen Dank!
Ohne Käufer – nur mit Kopierhasen! – können wir nicht tun, was wir eben tun. Klar, oder? ;o)

 

Kostenlose Ressourcen und Inspiration rund ums Musikmachen und Erziehen. 

Für Fagottfreaks und andere Tierchen.

Inspiration, Noten, Tips & Tricks, gute und wahnsinnig praktische Ideen
– und meine persönlichen Superschmähs zum Optimieren!

your@email