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Es muß nicht immer schön sein…

Manchmal sind es nicht die schönen Sachen, die uns berühren.
Musik, die Perfektion, Harmonie, Schönheit und Frohmut ausdrückt, ist wundervoll und wir alle lieben sie!
Trotzdem können wir diese nur genießen, weil wir auch den Ausdruck von Leid und Leidenschaft, Dissonanz und Tragik kennen. Der Kontrast gibt unserem Erleben Tiefe.

Uns Menschen gefällt es, frohgemut durch die Gegend zu spazieren. Und es macht uns auch durchaus Spaß, nach außen hin den Schein der eigenen Perfektion abzugeben.
Gerne zeigen wir, was uns gelingt und leicht fällt. Gerne geben wir ein gutes Beispiel ab für jemand, der weiß, wie der Hase läuft.

 

Ich bin mit der Idee aufgewachsen, daß das beste Vorbild und der beste Lehrer jemand ist, der selbst alles weiß und alles kann. Entsprechend versuchte ich, später selbst Lehrer, herzuzeigen, wie furchtbar gut ich alles weiß und kann.

Autsch! Klarerweise konnte ich diesen Schein immer nur minutenweise aufrecht erhalten. So schnell lief was schief und ich sah wie ein Idiot aus…
Es zeigte sich immer rasend schnell, daß ich auch nur jemand war, der als furznormaler Mensch versuchte, einen Übermensch zu repräsentieren, der ich gar nicht war und bin.
Auch mein Leben zeigt, wie jedes andere auch, die ganze Bandbreite von Nichtwissen, Fehlerhaftigkeit und im Dunkeln tappen.

Wie unsinnig ist dieses so menschliche Bestreben, Makellosigkeit zu zeigen, wo keine da ist :o)) Dreh’s 180 Gad rum, dachte ich mir. Wie angenehm und fein war es zu zeigen, daß man auch bloß unterwegs ist und genauso macht und tut – und gerne mal falsch liegt.

 

Es muß nicht immer das Schöne und Perfekte sein, das uns zu guten Leuten und zu guten Lehrern macht.
Manchmal ist es das unangenehme Zeug, mit dem wir echt und langfristig zu kämpfen haben, das wir aber schließlich überwinden konnten.
Manchmal ist es das Verstehen, das wir uns erarbeitet haben, nachdem wir aus Dunkelheit, Irrtum und aus häßlichen Erfahrungen heraussen sind.

 

Zögere bitte nie zu zeigen, daß Du auch nur ein Mensch bist.
Zeigst Du das offen und freigiebig am Ärmel, beginnst Du, ein ECHTES Vorbild zu sein. Nämlich als ehrlicher und bescheidener Mensch.

Sich mit all dem Unschönen herumzuschlagen, mit all der Negativität und Ignoranz, und diese aus eigener Kraft zu überwinden – das heißt im wahrsten Sinne menschlich sein.

Danke, daß Du diese Zeilen liest :o)
herzlichst,
Anselma

 

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