Als ich klein war hörte ich öfters mal, daß ich so toll talentiert wäre. Und natürlich gefiel mir das! Wem würde das nicht gefallen?!
Schlaues Ich, dacht ich, ha, machst Du mehr davon!
Das Leben war damals einfach. Wie ein Pawlowscher Hund wußte ich, säg ich auf meiner Geige, klimper auf ein paar Tasten oder sing ich laut was vor, krieg ich ein Keksi. Die Welt war in Ordnung und leicht durchschaubar.
Zu meinem Missfallen änderte sich da aber was, als ich älter wurde. Das mit dem talentiert sein schien blöderweise nicht mehr so zu ziehen. Irgendwann genügte das nicht mehr. Was statt dessen mehr und mehr gefragt war, war was ganz und gar Ungemütliches: nämlich Knochenarbeit.
Vor einigen Jahren fragte mich eine Freundin, ob ich ihr dabei helfen würde, Haikus des berühmten buddhistischen Meisterlehrers Daisaku Ikeda zu übersetzen. Diese Haikus waren japanische Sinnsprüche und kleine Gedichte, die auf zauberhafte Weise Schönheit, Klugheit und Lebensweisheit zum Ausdruck bringen.
Da gibt es die Geschichte von der Reederei, deren größtes Schiff den Geist aufgegeben hat. Der Motor ließ sich nicht und nicht starten und das hieß große Verluste drohten.
Da gibt es diese hübsche Anekdote von Franklin D. Rosevelt. Als Präsident der Vereinigten Staaten mußte er endlos viele und endlos lange Empfänge über sich ergehen lassen. Und er haßte diese, stahlen sie ihm doch kostbare Lebenszeit.
– mit hoher Lebensfreude!
Dem Teufel war langweilig. Er überlegte, was seinen Tag erhellen würde und er machte sich dran, einen Garagenverkauf vorzubereiten.
Wenn neue Technik auf den Markt kommt, ändert sich unser Leben. Manchmal radikal. Durch, sagen wir, Waschmaschinen. Oder Staubsauger. Oder Handys.
Wir brauchten eine neue Waschmaschine. Auf die Räder und los. Wir fanden ein hübsches Modell und wanderten zur Kasse. Dort erzählte uns die freundliche Kassierin, daß es momentan keine Zustellung gibt – Personalmangel! Zustellung gibts erst in 6-8 Wochen wieder.
Das Menschsein hat viele interessante Besonderheiten. Zum Beispiel die, daß unsere Lebensqualität weniger von objektiven Fakten abhängt als von subjektiven Empfindungen.

