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Im Auftrag

Adam bummelte durch den Garten Eden. Er war gerade eben geschöpft worden und wußte nicht so ganz, was er mit sich anfangen sollte (gut, ich gebs zu, das ist jetzt meine Vorstellung der Dinge).

Gott war recht zufrieden mit ihm aber dachte, komisch, irgendwas fehlt hier. Was könnte das sein? Er rief Adam zu sich und sagte: „He Adam, ich glaub, Du brauchst was zu tun. Geh und mach was Nützliches. Kümmere Dich um den Garten, da gibts immer was zu tun. Stutz die Bäume, sammel das verdorrte Gras ein und schau, daß die Blumen genug frisches Wasser haben.“

Als er Adam so betrachtete, dachte er, nun, der Bursche macht einen recht vifen Eindruck auf mich, der ist in nullkommanix mit dem Garten fertig, der braucht noch mehr zu tun. Er sagte: „Wenn’st fertig bist und der Garten ist picobello, such die Tiere, die Du dort findest und gib ihnen Namen.“

Adam hatte aufmerksam zugehört und begriff sofort, wie wichtig es war, sich voll reinzuhängen, wenn man einen Auftrag kriegt. Er lief sofort los und gab sein Bestes. Als er fertig war, kam er zurück und Gott war zufrieden mit ihm.

Adam war also wirklich ein guter Kerl. Er hat in seinem Job alle Erwartungen übertroffen. Eigentlich hat er ein Geschenk verdient, das schönste Geschenk, das es gibt. Und so kam es, daß Gott dem guten Kerl Adam eine zweite Hälfte, seine Kerlin Eva schuf.

 

Danke, daß Du meine rhetorische Ausschmückung hier ertragen hast und noch immer weiterliest!? Ich war nicht dabei, also weiß ich nicht so ganz, wie’s wirklich gelaufen ist. Und die Bibel verrät nicht so sehr viel über die innere Dynamik der handelnden Personen.
Tatsache ist aber, daß in der Schöpfungsgeschichte festgehalten ist, daß Adam als allererstes einen Auftrag bekam. Er bekam nicht was zu essen, eine paar Jeans oder einen iPod. Er bekam eine Aufgabe.

Adam war kein Zufallsprodukt, das dann verloren herumgeistern sollte, mit allem auf sich gestellt. Nein. Adam bekam ein Ziel gesetzt und dann ein weiteres. Er sollte unter Beweis stellen, wie gut er sich schlagen würde und ob er seine Aufgabe ernst genug nehmen würde. Nachdem er den Test bestand, wurde ihm eine charmante Begleitung gewährt.

Obwohl ich nicht irgendwie religiös eingestellt bin, find ich das enorm aufschlußreich und bedeutend. Normalerweise hören wir – im Gegensatz zu Adam – die Stimme unserer Schöpferinstanz nicht und wir kriegen fürs Leben auch keine so klare Job-Beschreibung (oder gehts nur mir so?). Wir dürfen all das selber rausfinden, was wir tun sollen und wofür wir da sind.

Da draußen gibts Leute, die uns über den Tisch ziehen, wenn wir diese Dinge nicht herausfinden und uns für deren Agenda einspannen lassen. Sie werden uns sagen, nun, Du bist hier, um den ganzen Tag sinnfrei in sozialen Medien rumzuscrollen oder um die vierunddreißigste Handtasche zu kaufen. Nun, das sind Lügner. Sie lügen uns an – und wir sind diejenigen, die das erkennen dürfen.

 

Genieße die wunderbare Gesellschaft, die Dir geschenkt wurde. Die Menschen Deines Herzens sind ein wahrer Segen!
Dennoch, Deine Ziele zu finden und in die Tat umzusetzen ist wichtiger als alles andere. Es geht um die Ziele, die eben Deine Ziele sind, nicht die jemand anderes.
Du findest sie, wenn Du dem nachgehst, was Dich lebendig macht, was Dich begeistert, was Dir Freude bringt. Darin liegt unsere wahre Lebensader.

Das ist zumindest, was ich aus Adams ersten Erlebnissen für mich mitnehme.

Herzlichst,
Anselma

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Kostet nix

Advent, Advent – die Zeit rennt… obwohl sie eigentlich besinnlich sein sollte.
Und wie immer haben wir die Wahl
– uns im lauten Vorweihnachtsrauschen zu verlieren oder
– das dezemberliche Chaos und die unverhoffte Hektik mit einem Zwinkerer und sportlichem Fingerschnippen zu nehmen.

Stell Dir eine Zeit vor, in der Dein Zuhause mit schönen Kerzen und Zapfenschmuck zum Glänzen gebracht wird. Festliche rote Schleifen, Kissen und Sterne zieren das Fenstersims. Am Tisch liegen Nüsse, frische Orangen und Tannenzweige, die fruchtig frisch duften.

Manches von dem, was Du geplant hast, hat sich wunderbar gefügt. Vieles hat wenig bis gar nicht hingehauen. Dennoch, entspannt lehnst Du Dich zurück und läßt Deinen Blick über das innere Panorama streifen.

Dabei zeigt sich was Interessantes.
Es geht nicht um den Lichterglanz. Nicht um was Äußeres.
Nicht um Klimbim. Es geht nicht mal um Stille.
Es geht darum, freundlich berührt zu werden und Ja! zum Leben zu sagen.

 

Hier ein paar Ideen, die all die Glitzerkugeln, Geschenke, ausladenden Haupt- und Nebenmenüs, die frohgemuten (und auch die etwas ungeschickten) Momente sowie das illustre Beieinandersein ganz allgemein zum Glitzern bringen. Und ja, für gratis!

Ungeteilte Aufmerksamkeit
Aufmerksam zuhören sollte keine Kunst, sondern der ganz normale Standard sein. Dafür ist es notwendig, alle Geräte wie Handys, Tablets und Laptops außer Sicht zu bringen. Ab in die Schublade! Sie zerstückeln unsere Aufmerksamkeit und machen uns zu Flegeln.

Bestätigung
Wir machen SO vieles richtig im Leben. Immerzu. Und unsere Lieben genauso! Nur werden wir von klein auf trainiert, immer nur das zu wälzen, was eben noch nicht so ganz perfekt ist. Wie schade! Gib dort Bestätigung, wo Du kannst. Es macht Dir Freude und baut den anderen auf.

Bewunderung
Wie oft fällt uns was Schönes auf, wir sagens aber nicht?
Wow, cooles Kleid, sieht einfach toll aus! Was für eine Torte – daran hast Du ewig gewerkt, oder? So schön, was Du grad gesagt hast, ich mag, daß Du so willensstark bist!
Bemerke, wenn Dir was Gutes unterkommt und sags. Packs in Worte.

Dankbarkeit
Die Welt ist uns nichts schuldig. Wir leihen immerzu aus.
Das kuschelige Zuhause, die Möbel – wir borgen das, was andere gebaut haben. Die wunderbaren Leute um uns herum – wir dürfen ihre Gesellschaft genießen und das wars dann auch schon. Sogar unser Körper, selbst der ist ein Leihobjekt, das wir eines Tages zurückgeben dürfen.

Ich wünsch Dir einen bezaubernden Dezember,
mit vielen äußeren und inneren Lichtern.
Herzlichst,
Anselma

p.s. Du brauchst noch Weihnachtslieder? Für ZWEI und für DREI Spieler in schönen, klassischen Arrangements. So ein Heft kostet kaum was und hält ein Leben lang. Und ist enorm viel schöner als olle kopierte Zettel, mit schwarzen Kopierrändern, die ungeordnet mit Eselsohren rumfliegen…

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Ein wunderschönes Problem

Probleme sind ein Teil unseres Lebens. Wir mögen sie nicht. Wir vermeiden sie. Wir rennen vor ihnen weg. Wir wollen ein Leben OHNE sie.
Dennoch sind sie da. Und sobald wir eines von ihnen gelöst haben, kriecht schon das nächste die Wand empor.

Musik ist eine wunderbare Spielwiese, um etwas über das Leben zu erfahren, denn alle Probleme unter der Sonne werden früher oder später in Dein Übezimmer wabern. Du wirst müde, frustriert, erschöpft oder ungeduldig sein, Grant auf den Komponisten / den Dirigenten / Dich selbst oder auf Gott verspüren (einzeln oder auf alle gemeinsam!), Du wirst Dich aufgeschmissen und hoffnungslos fühlen. Dies sind unsere treuen Begleiter auf dem Weg als Musiker (hör sofort auf zu kichern!!).

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Sich besser anstellen

Ein Leben zu haben bedeutet, mit Menschen zu sein.
Ein gutes soziales Miteinander ist das selbe wie eine gute Lebensqualität.

Manchmal vergessen wir das.
Wir denken, es geht um Sachen. Um Erwartungen oder Gegenstände.
Oder um To-do Listen.
Nein. Es geht um Leute.

 

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15 Jahre Verlag Anselma Music

Heute hab ich eine kleine Geschichte für Dich. Eine wahre Geschichte.
Es war einmal eine Frau namens Anselma. Sie war eine sehr gewöhnliche Frau, Ehefrau und Freundin. Sie liebte Musik – und Menschen.

Es machte sie traurig, daß es in dieser Gesellschaft so viel Zwietracht gab. An so vielen Stellen herrscht Streit und ein zerstörerischer Wettbewerb. Schon als Kind erlebte sie etwas Magisches: Die Disharmonie verschwand, wenn Leute zusammenkamen, um miteinander Musik zu machen. Die störenden Unterschiede verblassten dann. Jeder gab sein Bestes, um schöne Kunst zu schaffen.

Sie beschloss, ihr Leben diesem wunderbaren Ding zu widmen: Musik.

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Übung macht den – was?

Wir üben immerzu irgendwas. Die ganze Zeit, da wir Gewohnheitstierchen sind.
Gepflogenheiten sind das vielleicht wichtigste Element, wenns darum geht, unseren Charakter zu formen.
Reden können wir viel, den ganzen Tag lang, über dieses oder jenes. Aber nichts spricht lauter, als was wir faktisch tun – vor allem wenn uns keiner zuschaut.

Es gibt eine interessante Studie von Stats Inc. über die Leistung von Baseballspielern. Dabei stellte sich heraus, daß ihre Erfolgsquote beim Batting in der kritischen Phase eines Spiels und unter steigendem Druck im Durchschnitt um 13% nachläßt.

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Große Leute, große Tage

Wie wäre es, am Montag, den 1. Shakespeare geboren zu sein?
Oder den Hochzeitstag am Samstag, 20. Aristoteles zu feiern?

Wunderschöne Daten – aber doch etwas exotisch für unsere Ohren. Nicht so für die des Franzosen Auguste Comte, der 1849 mit dem „Positivisten Kalender“ daherkam.

Er nahm das gregorianische Modell und gestaltete es etwas um. Zu den 13 Monaten à 28 Tage addierte er einen Ehrentag für die Toten am Ende des Jahres, der keinem Wochentag zugeordnet wird. Auf diese Weise beginnt jeder Monat mit einem Montag. In einem Schaltjahr wird ein zweiter Extratag angefügt, quasi als 32. Dezember, der den weiblichen Heiligen gewidmet ist.

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Die Größe machts

Es war einmal ein kleines Schilfrohr, das an einem Bachlauf stand. Es schaute in die Welt hinaus und überlegte: Was möchte ich mit meinem Leben anstellen?

Es sah schöne blaue Schmetterlinge und dachte, ich möchte ihnen Stärkung bieten! Im Frühling werde ich reiche Blüten wachsen lassen!

Es sah stattliche Eichen und breitkronige Pappeln und bewunderte ihre Widerstandskraft und Langlebigkeit. Es dachte, ich möchte genauso stark werden wie sie! Wenn etwas Gutes in meinem Leben passiert, werde ich mir selbst und allen, die es herbeigebracht haben, meine aufrichtige Wertschätzung geben.

Und es tat genau das.
Es bemühte sich, stark wie ein mächtiger Baum zu werden und reiche Blüten zu tragen. Es gab sich selbst und all den Helfern herzliches Lob, wenn etwas Schönes geschah und streckte sich aus, wenn bunte Schmetterlinge vorbeikamen, um von ihnen gesehen zu werden und sie nähren zu können.

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Klein aber stark

Es kam im Dschungel die Idee auf, ein Fußballmatch mit allen Tieren, die Beine haben, zu veranstalten. Orchideen durften also nicht antreten!
Aber Beininhaber aller Farben, Formen und Gepflogenheiten waren eingeladen, sich zwei Teams anzuschließen. Sortiert wurde nach Größe.
Das erste Team bildeten die größeren Tiere: Tiger, Gorillas und Elefanten.
Das zweite Team bestand aus der kleineren Brigade: Chinchillas, Frösche und Insekten.

Das Spiel begann und alle legten sich mächtig ins Zeug. Nach der Pause stand es 10:0 für die großen Tiere, als alles eine eigenartige Wendung nahm.
Der Löwe begann laut zu lachen und warf sich zu Boden. Gefolgt von einem heftig kichernden Gorilla und einem schallend loslachenden Elefanten.
Sie alle lachten und lachten mit bebenden Schultern und konnten dem Spiel nicht weiter folgen.

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Zwei Tage der Woche

Jede Woche gibt es zwei Tage, über die man sich keine Sorgen machen sollte, sagte Robert J. Burdette. Zwei Tage, die vom Teller gehören.
Nein, er meinte nicht das Wochenende!?

Der erste Tag ist Gestern.
An diesem Tag haben wir sicher etwas falsch gemacht. Was falsch formuliert oder was vergessen. Gestern ist eine unerschöpfliche Quelle des „Das-hätt-ich-besser-machen-sollen“. Aber egal, wie sehr wir uns mit diesen Gedanken foltern, Gestern bleibt immer gleich.
Gestern ist schon vorbei und kehrt niemals wieder.
Kein Geld der Welt bringt uns Gestern zurück.

 

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