Was wird aufstrebenden jungen Ingenieurs-Unternehmern an der Stanford Universität als Grundlage geschäftlichen Erfolgs gelehrt?
Was braucht es, um weltumspannende Technik-Riesenkonzerne aufzubauen?
Sagt man ihnen, nun, es geht drum, die Leute mit speziellem Spezial Know-How zu beeindrucken?
Lehrt man sie, daß sie den Markt mittels neuester KI Marketing Strategie dominieren sollen?
Erklärt man ihnen, daß es drauf ankommt, den billigsten chinesischen Hersteller zu finden und weiter und weiter in die Sklavenarbeit zu investieren?
Nun, Abteilungschef Prof. Tom Byers gibt ihnen fünf Grundregeln.
Seiner Meinung nach sind diese die Basis, die’s braucht.
Sie sind so einfach. Es ist etwas beschämend, daß sie in unserer Welt zu fehlen scheinen. Denn würden sie nicht fehlen, bräuchte es keinen Professor, der da drüber doziert. Würde jeder diese Dinge selbstverständlich leben, gäbe es keinen Grund, drüber auch nur ein Sterbenswörtchen zu verlieren.
Wir leben in einer Welt, wo wir froh sind, so etwas gesagt zu kriegen.
Nachdem ich weder ein Ingenieur noch ein Professor bin, würde ich diese Grundregel allerdings etwas umtexten: Üb Deine Tonleitern. Auch die Lebens-Tonleitern.
Tom Byers Grundregeln sind:
1. Sei pünktlich.
(Ich mochte nie das Köpferumdrehen und die negative Aufmerksamkeit, die Zuspätkommer automatisch bekommen. Außerdem könnt ich was verpassen!? Also bin ich lieber pünktlich. Und plane sogar noch einen Puffer ein, denn es kann ja immer was dazwischen kommen. Meine notorische Pünktlichkeit nervt andere schon, ich weiß!)
2. Sei nett zu den Leuten.
(Keine weitere Erklärung nötig.)
3. Tu, was Du ankündigst.
(Sei kein Kasperl. Heute so, morgen so. Damit machst Du Dich nur zum Deppen. Sei zuverlässig!)
4. Liefere mehr als Du versprichst.
(Klar! Sei nicht billig. Sei großzügig. Macht stark, schlau und sexy!)
5. Sei mit Begeisterung und passione bei der Sache.
(Langweiler schaffens nie an die Spitze. Sie bleiben immer in ihrem mäßigen Langweilertum.)
So. Da hast Du also das Geheimnis. Jetzt weißt Du ja, wie das geht, ich habs Dir grad verraten! Und jetzt geh los und stelle Dein universenumspannendes Tech-Syndikat auf. Oder üb Deine Lebens-Tonleitern.
Sei ein netter Mensch. Schlicht und einfach.
Einen herzlichen, fröhlichen Ostergruß,
Anselma
p.s. Im März 2025 wurde Anselmas Werk in einem ganzseitigen Portfolio in der österreichischen Musikzeitschrift „Perspektiven“ portraitiert. Macht uns stolz!