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Reinbuttern

Als ich klein war hörte ich öfters mal, daß ich so toll talentiert wäre. Und natürlich gefiel mir das! Wem würde das nicht gefallen?!
Schlaues Ich, dacht ich, ha, machst Du mehr davon!
Das Leben war damals einfach. Wie ein Pawlowscher Hund wußte ich, säg ich auf meiner Geige, klimper auf ein paar Tasten oder sing ich laut was vor, krieg ich ein Keksi. Die Welt war in Ordnung und leicht durchschaubar.

Zu meinem Missfallen änderte sich da aber was, als ich älter wurde. Das mit dem talentiert sein schien blöderweise nicht mehr so zu ziehen. Irgendwann genügte das nicht mehr. Was statt dessen mehr und mehr gefragt war, war was ganz und gar Ungemütliches: nämlich Knochenarbeit.

 

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Wo Du stehst

Vor einigen Jahren fragte mich eine Freundin, ob ich ihr dabei helfen würde, Haikus des berühmten buddhistischen Meisterlehrers Daisaku Ikeda zu übersetzen. Diese Haikus waren japanische Sinnsprüche und kleine Gedichte, die auf zauberhafte Weise Schönheit, Klugheit und Lebensweisheit zum Ausdruck bringen.

Ich war alles andere als sicher, daß ich die geeignete Person für so eine Aufgabe war. Immerhin war ich fast alle 8 Jahre im Gymnasium um ein Haar in Deutsch wegen schlechter Rechtschreibung und meinem Unwillen, mich an Textvorgaben zu halten, durchgefallen.
Mein Gehirn war offensichtlich nicht dafür gemacht, wiederzukäuen und zu gehorchen…

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Wissen ist Macht? Echt…?

Da gibt es die Geschichte von der Reederei, deren größtes Schiff den Geist aufgegeben hat. Der Motor ließ sich nicht und nicht starten und das hieß große Verluste drohten.

Die Reederei zog technische Experten hinzu, um das Ding zum Laufen zu bringen. Aber vergebens, keiner der Techniker konnte den Motor reparieren.
Schließlich holten sie einen alten Mann, der eine kleine Werkstatt in der Stadt hatte. Dort hatte er seit einem halben Jahrhundert alles von der Eieruhr bis zum Laster geflickt.

Der alte Mann schaute sich den Motor an, drehte an einem Rädchen und startete erfolgreich die Maschine. Er hatte das Schiff in 2 Minuten fahrtüchtig.

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Die vergessene Kunst des Zuhörens

Da gibt es diese hübsche Anekdote von Franklin D. Rosevelt. Als Präsident der Vereinigten Staaten mußte er endlos viele und endlos lange Empfänge über sich ergehen lassen. Und er haßte diese, stahlen sie ihm doch kostbare Lebenszeit.

Was ihm am wenigsten gefiel war, daß diese Empfänge immer sehr förmlich waren und dazu noch bedeutungslos. Wächserne Gesichter, fake Lächeln und riesige Mengen an leeren Worthülsen, die kein Mensch braucht.
Es mißfiel ihm, daß im Politzirkus genau das fehlte, was jede echte Person mit Herz kultiviert: ordentlich zuhören.

Zuhorchen ist die Basis dafür, mitfühlend zu sein. Empathie ist eine der wichtigsten Eigenschaften.
Mit offenen Ohren und mit einem offenen Herzen zuzuhören, bringt unser bestes Ich zum Vorschein.

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Das work-around Fagott Concertino in tiefer Lage

– mit hoher Lebensfreude! HIER ist es.

Dieses kleine Konzert war ein Auftragswerk des Stadtstreicher Orchesters Wien und eine kompositorische Herausforderung.

Geschrieben für
– einen begeisterten Solisten und
– passionierte Streicher.
– Alle im Alter von 8-12.
– Und im Prinzip… Anfänger.
Aber sehr passioniert!

Weitere Hindernisse, die es zu überwinden galt:

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Des Teufels Werkzeuge

Dem Teufel war langweilig. Er überlegte, was seinen Tag erhellen würde und er machte sich dran, einen Garagenverkauf vorzubereiten.
Er legte seine Werkzeuge fein säuberlich auf den Tisch, um sie zu präsentieren.

Da waren:
– der Hammer des Ärgers,
– die Kneifzange der Angst und
– der Schraubenschlüssel der Ignoranz.

 

 

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Die NEU Falle

Wenn neue Technik auf den Markt kommt, ändert sich unser Leben. Manchmal radikal. Durch, sagen wir, Waschmaschinen. Oder Staubsauger. Oder Handys.

Technische Neuerungen bringen uns mehr Komfort und weniger harte Arbeit.
Wir müssen weniger olle Hausarbeit erledigen, nicht zu Telefonzellen latschen und wir müssen auch nicht mehr alles im Vorhinein minutiös organisieren. Wir schnappen uns das Mobiltelefon und checken alles von unterwegs aus.

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Waschmaschinen Ritt

Wir brauchten eine neue Waschmaschine. Auf die Räder und los. Wir fanden ein hübsches Modell und wanderten zur Kasse. Dort erzählte uns die freundliche Kassierin, daß es momentan keine Zustellung gibt – Personalmangel! Zustellung gibts erst in 6-8 Wochen wieder.
Hm. Nachdem wir kein Auto haben, war das jetzt ein Problem.

Da standen wir nun mit einer brandneuen Waschmaschine aber ohne Möglichkeit, sie nach Hause zu karren.
Wie wärs mit einem Taxi? Tolle Idee. Nur das Schöne am Leben auf dem Land ist, dort gibt es Fuchs und Hase und ab und zu ein Reh. Aber kein Taxi.

 

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Die Wetter-Illusion…

Wenn das Wetter schöner wär, gings mir besser.
Wenn sich mein Hund endlich benehmen würde, wär ich glücklich.
Wenn der Nachbar ruhiger wäre und nicht mitten in der Nacht lautstark Heavy Metal hören würde, dann wär mein Leben in Ordnung.

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Wie reich bist Du?

Das Menschsein hat viele interessante Besonderheiten. Zum Beispiel die, daß unsere Lebensqualität weniger von objektiven Fakten abhängt als von subjektiven Empfindungen.

Reich zu sein und sich reich zu fühlen zum Beispiel sind zwei verschiedene Paar Schuh.

„Reich“ ist ein relativer Begriff, der zu 100% von der Referenzgruppe abhängt.
Verglichen mit einem Dritte Welt Township Bewohner ist jeder Penner in Österreich reich.
Jeder, der Kleingeld in der Hosentasche hat, ist reich verglichen mit dem, der gar kein Geld besitzt.

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