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Schmuckstück des Herzens

Glücklichsein scheint mir Ähnlichkeiten mit einem wilden Tier zu haben. Wir suchen danach im Dschungel des Lebens, die Reise ist ein rechtes Abenteuer und wir kommen mitunter an durchaus unerwartete Orte.
Sobald wir das Glück festhalten wollen, flutscht es davon und entkommt uns wieder.

Glück erleben zu wollen, ist, denk ich, der kleinste gemeinsame Nenner. Wir alle genießen des Glücks Gegenwart, sie gibt uns Sinn und Stärke.
Wie dieses Glück allerdings zustande kommt, das sieht bei jedem anders aus, es ist subjektiv.

 

 

Berry Hopkins erzählte die interessante Geschichte von einem Seminar mit 50 Teilnehmern. Jeder bekam dabei am Eingang einen Ballon und schrieb seinen Namen drauf. Die Ballons wurden gesammelt und in einen Nebenraum gebracht.

Der Seminarleiter forderte nun alle auf, in den Nebenraum zu gehen und dort den Ballon mit dem eigenen Namen drauf zu finden.
Daraufhin brach das Chaos aus. Leute liefen alle durcheinander, rannten sich halb um, jeder versuchte, an seinen Ballon zu gelangen. Nach 5 Minuten hatte nur ein halbes Dutzend Leute den richtigen Ballon in der Hand.

Der Seminarleiter sagte: „Gut, dann machen wirs jetzt auf die richtige Art! Nimm den Ballon, der am nächsten zu Deinem Standort von der Decke hängt. Lies den Namen, der draufsteht und bring ihn der Person.“
Nach 2 Minuten hatte jeder seinen eigenen Ballon.

 

Wenn wir andere dabei unterstützen, das zu bekommen, was sie wollen, macht das gleich zwei Leute glücklich.

 

Ich denke mir, wir sind dazu gemacht, um die Gegenwart anderer zu genießen und um zu staunen, wie sie ihr Leben auf ihre einzigartige, wunderschöne Weise entfalten. Der Ausgangspunkt ist immer da, wo wir gerade stehen.

Glück ist etwas, das wir ganz gern in die Zukunft verschieben. Später, später hab ich Zeit, über sowas wie Glücklichsein nachzudenken. Vorher muss ich mich aber noch schnell um was anderes kümmern, um … (den Prestigejob, den Plan 6 Enkelkinder zu haben oder eine Million auf der Bank). Keine Zeit zum Glücklichsein, erst später!

Wilde Dschungeltiere machen sich wohl nichts aus solchen Plänen.
Mir kommt vor, sie zieren sich nicht nur vor eckigen Käfigen, sie haben auch eine Abneigung gegen verschachtelte Lebenskonzepte.

 

Glück kann heute und jetzt starten. Es liegt an uns, das zu beschließen.
Wenn wir uns vornehmen, glücklich zu sein, wird das auch irgendwie stattfinden.
Ich vermute, so eine Art von Beschluß hat einen zähmenden Effekt!

Halt, Du sagst: Heute gibts wirklich nichts, das mich glücklich macht?
Du denkst Dir: Heute gibts echt nichts, worüber ich auch nur lächeln kann?

Gib anderen ihren Ballon. Dort würd ich anfangen. Hilf anderen ohne Gegenleistung.
Und halt die Ohren offen, falls es irgendwo im Gebüsch zu rascheln anfängt. Es könnte passieren, daß das Zähmen dann recht schnell klappt…

Herzlichst,
Anselma