Hier kommt die nackte Wahrheit: Wir ALLE verschieben Dinge auf später. Manche auf später am Tag, andere auf Nimma-Wiedersehen.
Aufschieberitis kommt in vielen Farben, Größen und Facetten. Und manche Leute entwickeln Könnerqualitäten auf dem Sektor.
Wir wissen, wir müssen etwas tun. Wir wissen, wir haben die Wahl nicht.
Wir wissen, wir sind voller Widerstände.
Wir wissen, es wär so viel gemütlicher, auf der Couch zu sitzen, Popcorn zu mampfen und noch ein bissl rumzutrödeln.
Wir könnten es später machen – WIEDER EINMAL.>>
Hier ist das große Paradox: Wir streben nach Perfektion – man erreicht sie aber nur durch Fehler. Manchmal vermeiden wir tunlichst das, was uns in die Nähe dessen bringt, was wir am meisten möchten.
Wir Menschen sind eigenartige Tierchen. All diese widersprüchlichen Tendenzen leben in uns, ziehen uns mal da und mal dorthin. Manchmal so stark, daß wir gar nicht mehr wissen wohin.
Ich glaube, jedem von uns gefällt der Gedanke, daß andere eine hohe Meinung von uns haben. Wir stellen uns das gerne vor, daß wir von jedermann bewundert und geschätzt werden. Daß andere sehen und erkennen, welch großartige und beispiellose Person wir doch sind.
In unserer streßgeplagten Welt gibt es zwei „Hacks“, die uns Lifestyle Gurus an jeder Straßenecke vom Dach pfeiffen. Der erste ist Meditation, der zweite ist Ziele setzen.
Weihnachten empfinde ich als eine Art Lupe für soziale Angelegenheiten. Die Zeit der Feierlichkeiten gibt uns jedes Jahr wieder die Möglichkeit – in voller Lebensgröße und schillernden Farben – die reale Beschaffenheit unserer Beziehungen zu betrachten.
Wir Menschen fühlen uns lebendig, wenn wir auf der Suche sind. Wir hören interessiert zu, wenn uns etwas schon länger beschäftigt und wir andere darüber reden hören.
Manchmal sind es nicht die schönen Sachen, die uns berühren.
Es gibt diesen Unterschied. Wir alle kennen ihn.

