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Das ABC des Menschseins

Früher sagte man, das ABC beherrschen. Damit meinte man, die Grundlagen von etwas intus zu haben. Auch wenn sich das natürlich ursprünglich aufs Lesen bezog, wie wäre es, über das ABC des Menschseins nachzudenken? Was macht uns zu liebevollen Leuten, die für die Folgen ihres Tuns verantwortlich sind?

Meine Großmutter war eine Lady, die es pflegte, weiße Spitzenhandschuhe zu tragen – sogar zu Hause. Jeden Tag malte sie sich Augenbrauen auf, die in ihrem Gesicht sonst gänzlich fehlten. Selbst wenn sie den ganzen Tag alleine war.

Sie lebte mir als Enkelin vor, wieviel Würde es hat, wenn man mit Haltung und Prinzipien lebt. Bis heute bin ich ihr dankbar, daß sie mich das „ABC des Menschseins“ gelehrt hat und ich versuche immer noch, diesen Standards gerecht zu werden.

 

Wenn ich die 3 wichtigsten As, Bs und Cs festhalten sollte, würde ich diese 3 hier wählen:

A wie Anstand
Das mag für heutige Ohren exotisch klingen, veraltert sogar. Anstand klingt für manche nach einem Leben voller Benimmregeln, die einem wie ein enges Korsett die Luft zum Leben und die Chance auf Glück nehmen.
Für mich bedeutet Anstand, den Mumm zu haben, STOP zu sagen, wo es nötig ist. Das Leben heute ist so voller Angebote und Ablenkungen, daß wir gefährdet sind, wie ein Floß ziellos im Strom des Lebens zu treiben.
Anstand ist die Instanz, die Konsequenzen abwägt und uns die Klugheit gibt, Irrwege zu korrigieren.

 

B wie Beharrlichkeit
Unpraktischerweise werden wir ohne Nutzerhandbuch in diese Welt geschickt. Es liegt keines bei der Geburt bei. Entsprechend wissen wir nicht, welche Knöpfe wir wo drücken müssen und welche Ergebnisse das bringt. Wir sind keine Maschinen.

So müssen wir alles mühsam durch Tun herausfinden. Durch Beharrlichkeit.
Wir machen was und werten aus, wie das war. Was kam dabei raus? So lernen wir.
Tun – reflektieren – lernen, tun – reflektieren – lernen usw.

Beharrlichkeit brauchen wir nicht nur, um eine spezielle Fertigkeit zu erlangen.
Wir brauchen sie für ALLES. Niemand ist ein Mensch mit Haltung und Herz, der nicht beharrlich übt, ein Mensch mit Haltung und Herz zu sein.

 

C wie Charme
Charme bedeutet, daß mans mit einem liebevollen Augenzwinkern nimmt. Es ist charmant, wenn man weiße Handschuhe trägt, damit man auch mit 95 noch schöne weiße Hände hat. Es ist charmant, sich Augenbrauen aufzumalen, wenn man meint, damit besonders hübsch zu sein.

Charme bedeutet, Du bist es wert, daß Du die verärgerten Worte stecken läßt und statt dessen in ein privates Notizheft reinschreibst, das niemand sieht.
Charme gibt ein Gefühl der Leichtigkeit. Du bist es wert!

 

Danke, daß Du dieser wundervolle Mensch bist!
Und ich hoffe, diese kleine Liste hat Dir Freude gemacht.
– Selbst wenn aufgemalte Augenbrauen nicht so ganz Deinem Geschmack entsprechen! :o)

Herzlichst,
Anselma

 

p.s. Der 1. Tango Fagott Wettbewerb steht in den Startlöchern! Rock the Tango und schick uns Dein Video! Wir freuen uns auf Dich!! :o)

 

 

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