Von dem amerikanischen Ökonom Peter Drucker stammt das schöne Zitat:
„Ein Manager macht die Dinge richtig, eine Führungskraft macht die richtigen Dinge.“
Ein kleiner, aber feiner Unterschied.
Wenn wir lehren, verändern wir Menschen. Die Frage ist nur – wie stellen wir das an?
Wir ändern ihre Sicht auf gewisse Dinge, wie sie über manches denken, vielleicht verändern wir ihre Verhaltensweisen und manchmal – wenn wir’s richtig anstellen – gelingt es uns, ihr Selbstbild zu revolutionieren.
Diese Veränderung gelingt nur mit der Person. Veränderung passiert nicht, sie wird von innen ermöglicht. Niemand kann irgendwen von außen verändern.
Wir können Menschen weiterbringen – allerdings nur auf IHREM Weg. Sie geben die Richtung vor, nicht wir.
Ich genieße es, nicht in einer gewöhnlichen Volks- oder Mittelschule zu unterrichten. Dort finden sich lauter junge Menschen, die gezwungen werden. Die die Schulbank drücken, bis sie 16 oder 18 Jahre alt sind, ob sie wollen oder nicht. Es gibt keinen Spielraum für Wollen oder Nichtwollen. Zwang verbindet diese Menschen mit diesen Orten.
Wenn ich an so einem Institut wäre, hätte ich keine Ahnung, wie ich lehren sollte.
Es wäre ein ernsthaftes Problem für mich, Menschen zu verändern, die nicht verändert werden wollen. Ich wüßte nicht, wie ich das anstellen sollte.
Glücklicherweise bin ich auf einer anderen Spielwiese unterwegs. Diese ist wie ein Karate Dojo oder ein Kindercamp für Klettern oder Eislaufen.
Die Menschen, die in Musikschulen kommen, möchten verändert werden und zwar im Bereich Musik. Und ich bin da, um sie dabei nach besten Kräften zu unterstützen.
Was Peter Drucker so schön in knappe Worte gefasst hat ist, daß wir jederzeit die Wahl haben, WIE wir diese Veränderung erwirken.
Wir können dabei wie Manager sein. Ein Manager sagt den Leuten, was sie tun sollen. Schneller, höher, lauter! Geh und mach!
Oder wir können Menschen führen, sie anleiten. Eine Führungskraft sagt: „Hej, ich nehm Dich bei der Hand und schaukeln wir das gemeinsam. Wir schauen, wie’s BEI DIR funktioniert“. Eine Führungspersönlichkeit gibt zu verstehen: „Ich weiß, wie’s geht. Finden wir raus, wie DU das hinkriegst. Diese Reise machen wir zusammen. Du wirst dabei verändert werden – und ich auch.“
Wenn wir nicht nur Manager für unsere Schüler sind, sondern jemand, der eine starke Führung gibt, entsteht eine Erfahrung, die beide Seiten nicht vergessen werden.
Das ist ein stattlicher Preis finde ich! :o)
Also lohnt es sich, nach ihm zu greifen.
Zusammen, gemeinsam, miteinander.
Bei jedem ein bissl anders, auf eine neue Art, wieder frisch.
Herzlichst,
Anselma
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