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Die Weisheit der alten Dame

Kürzlich las ich einen Artikel über eine ältere Dame namens Ruth Knelman. Sie ist 109 Jahre alt. Sie ist super gesund, lebt in ihrer eigenen Wohnung und erledigt die Hausarbeit, z.B. Kochen selbst. Das Interview zeigte, wie quirlig und feinsinnig die alte Dame ist.

So viel hört man in unserer Welt über ungesunde und korrupte Personen. Diese Berichte lassen in uns die falsche Vorstellung entstehen, daß es viele schlechte Menschen gibt und daß gerade ältere Leute anstatt weise, eher negativ und in einem schlechten Zustand sind.

Die Medien sollen Sensation bringen, für Gerüchte sorgen und Tratsch und Angst hervorrufen. Angst bringt höhere Verkaufszahlen.

Interviews mit gewöhnlichen und ethischen Menschen bringen weder Sensation noch Tratsch. Diese Leute machen still und heimlich, was richtig ist in der Welt und leben ihre Wahrheit. Daher gibt es wenig mediales Interesse an ihnen.

Grandma Ruth hat herausgefunden, daß Menschen, die anderen helfen, eine gesündere Lebenseinstellung haben, sie fühlen sich besser und tun Dinge, auf die sie stolz sind. Die alte Lady ist seit Jahrzehnten freiwillige Helferin in Schulen und betreut auch heute noch (!) jeden Sonntag mittag eine Kindergruppe.

Grandma Ruth hat auch viele Freunde. Menschen, die für andere da sind, haben auch andere Menschen, die für sie da sind. Herzlichkeit ist keine Einbahnstraße!

Besonders gut gefiel mir, was sie über Freundschaft sagte: „Freunde müssen tolerant und geduldig sein. Der beste Freund kann Deine Gefühle verletzen. Das vergißt man nie, aber man vergibt. Wenn Du all diese Dinge persönlich nimmst, wirst Du nie Freunde haben. Niemand ist perfekt.“

Sie fügte noch hinzu: „Das Leben kann nicht nur gut sein. Man muss Auf-und-Abs haben. Aber man hat immer mehr Aufs. Man muß Menschen mögen, freundlich und geduldig sein.“

 

Was mir am besten gefiel, war ihre Antwort auf die Frage nach dem Geheimnis ihrer unbändigen Gesundheit. Sie sagte, daß sie alles falsch gemacht hat: Viel zu kurzer Nachtschlaf, spät essen, spät schlafengehen und nachts, wenn sie nicht schlafen kann, Kaffee trinken und fernsehen. Sie trinkt kein Wasser, nur Cola und süße Getränke.

Grandma Ruth mag keinen Sport. Sie denkt, der ist ungesund. Statt dessen geht sie spazieren, das ist ihr Sport, weil sie nie ein Auto hatte.
Ihr Telefon klingelt oft und sie hat häufig Besuch. Wenn Besucher sich verabschieden, gibt es immer eine Umarmung. Wir wissen nie, wann unsere letzte Begegnung sein wird – selbst, wenn wir jung sind.

 

Ich denke, wir hören nicht genug über die Weisheit ganz gewöhnlicher guter Menschen. Deswegen habe ich Grandma Ruths Geschichte mit Dir geteilt.
Wenn wir alle ein Stückchen so werden, wie sie es vorlebt, also Menschen, die für andere da sind und all die vielen Aufs im Leben registrieren, wandeln wir im Handumdrehen diese Welt zu einem wunderschönen Ort. Egal wer Präsident ist.

 

Bist Du dabei?

Herzlichst,
Anselma

 

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