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„Ich hab nix geübt weil ich keine Zeit hatte.“

take-timeOh Mann, wie oft hast Du das schon gehört? Wenn’s Dir so geht wie mir, dann, äh zirka eine Million Mal und, also – so ganz ehrlich, ähäm… dann hast Du das auch schon dieses oder jenes Mal – oder ein paar Mal öfter – selbst gesagt (pssst, ich verpetz Dich nicht!).

Die nackte Wahrheit kennen wir alle:
wenn wir etwas wirklich machen wollen, schaffen wir Zeit dafür,
wenn wir etwas nicht so wirklich machen wollen, schaffen wir uns eine Ausrede.

Gehen wir also einen Schritt zurück. Warum machst Du Musik?
(Oder wenn Dein Schüler nix übt, frag ihn genau das: Warum kommt er überhaupt zu Dir?)

Aus welchem Grund spielst Du Fagott, Stimmgabel oder Waschbrett? Was war Deine Motivation, als Du angefangen hast? Wolltest Du unbedingt „Für Elise“ spielen? (Das war meine Motivation :o) ganz ehrlich! Als Kind war ich ganz versessen auf diese Nummer!) Oder strebtest Du an, Teil einer Band oder eines Orchesters zu werden?

Oder warst Du einer von denen, die ein Instrument spielten, um die Mädels in der Schule zu beeindrucken (die, wie wir alle damals, komische Frisuren, unpassende Lippenstifte und häßliche Neon-T-Shirts trugen)? Oder trieb Dich der Wunsch Deiner Mutter in die Musik, die wollte, daß Du besser Klavier spielst als Chopin?

Kenne Dein Warum. Alles beginnt mit einer Motivation. Was war Deine? (Oder was war die Deines nicht übenden Schülers?)
Und dann mach einen kleinen Reality-Check, was ist HEUTE Dein Warum (das Deines Schülers)? Worum geht es heute? Hat sich das Warum verändert? Und wenn ja, wie?

„Für Elise“ kann ich mittlerweile ganz prima spielen. Passt, Hakerl, geschafft! Da ich immer noch im Musik-Universum unterwegs bin, gab es inzwischen offensichtlich einige andere musikalische Karotten vor meiner Nase.

Diese haben mich genauso motiviert wie „Für Elise“ damals. Und meine Liebe zu diesen Tönen, die man nicht angreifen kann, treibt mich heute immer noch an.
Also doch nicht so viel anders ;o)

Herzlichst,
Anselma

 

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