Veröffentlicht am

Gut frisiert

Kennst Du den Namen John Paul DeJoria? Das ist einer jener Menschen, der einst als Obdachloser in seinem Auto gewohnt hat und heute Milliardär ist. Zudem ist er ein Philantrop, also jemand, der einen größeren Horizont hat als das eigene Bankkonto.

Einer seiner Grundsätze ist: „Ungeteilter Erfolg ist ein Mißerfolg.
Das gute Leben, das man erreicht hat, kann man natürlich finanziell teilen – aber genauso indem man
– ein Lächeln schenkt,
– Unterstützung gibt,
– Inspiration und Hilfestellung anbietet oder
– liebevolle Worte und Ermutigung teilt.

John Paul DeJoria hatte in fast 40 Jahren in seiner Firma Paul Mitchell Haircare tausende Angestellte. Nur 50 davon mußten je entlassen werden. Alle anderen blieben (!).
Das ist sehr, sehr ungewöhnlich und zeigt, daß dieser Mann weiß, wie man mit Leuten richtig umgeht und sie als Familie betrachtet und behandelt.

 

Hier sind zwei seiner Leitprinzipien im Umgang mit Menschen.
Prinzip Nr. 1: „Korrigiere intern, lobe öffentlich.
Eine sehr einfache, aber sehr kluge Idee.
Auch interessant: Er verwendet hier das Wort korrigieren – nicht kritisieren.

Wenn wir Menschen korrigieren müssen, weil was nicht optimal läuft (als Lehrer ist das unsere Hauptbeschäftigung…), ist es ratsam, die Korrektur unter 4 Augen zu geben, wo sie niemand anderer hört.

Gibt es etwas zu loben, dann immer nur raus damit.
Lob über andere öffentlich auszusprechen tut allen Seiten gut. Es wirft ein gutes Licht auf den Gelobten, den Lobenden und es ermutigt den, der das Lob erzählt bekommt.

 

Prinzip Nr. 2: „Korrigiere Menschen auf die richtige Art, nicht auf die falsche Art.
Hier ist John Pauls richtige Art:
1 – Du sagst, was sie verkehrt machen (unter 4 Augen!) und wie sie’s richtig machen können. Menschen tun Dinge im Normalfall verkehrt, weil sie nicht wissen oder nicht checken, wie sie’s besser hinkriegen.
2 – Sag, was Du an ihnen schätzt und liebst und was sie richtig super können.
3 – Ermutige, wo Du kannst und zeig ihnen, wie sie ihren Fehler in eine neue Stärke verwandeln können.

Dieses einfache Konzept ist genial! Klar, Korrekturen im Musikalischen können häufig nicht mit 2 Sätzen erwirkt werden. Es braucht Übung und aktives Mitmachen beider Seiten.
Aber der Vorgang der Korrektur ist immer der selbe.

Wenn wir andere anleiten, liegt das Geheimnis darin, komplexe Vorgänge in kleine, einfache Schritte zu unterteilen, die unkompliziert gangbar sind und Zwischenerfolge bieten. Möglichst auf eine Art, die Bock macht und wo sich der andere gemocht und verstanden fühlt – selbst wenn er gemurkst hat.

 

Wie bringst Du nötige Korrrekturen menschlich rüber?
Welche Art des Erfolg-Teilens liegt Deiner Natur am nächsten?

Herzlichst,
Anselma

 

Kostenlose Ressourcen und Inspiration rund ums Musikmachen und Erziehen. 

Für Fagottfreaks und andere Tierchen.

Inspiration, Noten, Tips & Tricks, gute und wahnsinnig praktische Ideen
– und meine persönlichen Superschmähs zum Optimieren!

your@email