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Um was es geht

Hier ist die nackte Wahrheit: Unterrichten ist sauschwer!
Warum?
Weil Leute nicht das machen, was sie laut Lehrer tun sollen.
Sie tun andere Dinge oder – noch schlimmer – sie tun gar nichts ;o)

Lustig ist, daß ich ein komplettes Pädagogikstudium hinter mir habe und in all meinen akademischen Studien keinen Hinweis fand, wie man dieser grundlegenden Sachlage entkommt…

Und ich bin damit wohl nicht alleine, denn ich bekam folgende Zuschrift:

„Ich fühle mich im Moment etwas überfordert mit einer 6-jährigen, die keine Lust zum Spielen im Unterricht hat. Und irgendwie versteht sie auch nicht, dass sie das, was wir zusammen angeschaut haben, zu Hause wiederholen soll. Wie kann man so eine Situation positiv verändern?” (Christiane G., Flötenlehrerin)

Das ist eine wirklich gute Frage und ich glaube, fast jeder, der mit Kindern zu tun hat, kann sich hier wiederfinden.

Wenn wir sehen, daß Leute, die wir erziehen und unterrichten nicht tun, was sie tun sollten, hilft es, für einen Moment die eigene Perspektive zu wechseln.
Tun wir das nicht, laufen wir Gefahr frustriert zu werden und Energie zu verlieren.

 

Ich suchte also nach etwas, das von jetzt auf gleich hilft, die eigene Sichtweise erweitert und ich fand, was ich die „Fokus Formel“ nenne.
Das ist eine Lieblingsidee von mir und ich habe sie schon an anderer Stelle erwähnt.
Diese Idee ist sehr einfach und bringt gute Resultate.

Die Fokus Formel erinnert Dich an eine Sache: Es geht hier nicht um Dich.
Sehr einfach.
Leg den Fokus auf die Person mit der Du gerade bist – und weg von Dir selbst.

Widerstehe dem natürlich auftretenden Egozentrismus, den wir alle haben, und sei ganz für den anderen da. Nicht weil Du mußt – sondern weil Du kannst.

Die Fokus Formel strukturiert die Gedanken neu, gibt einen anderen Bezugsrahmen, indem Du Dir selbst sagst: „Schatzi, hier geht’s nicht um Dich.“
(=“Reg Dich ab, sei nicht ungeduldig und schon gar nicht grantig“ :o))

Dieser einfache Gedanke – „es geht nicht um Dich“ – wechselt die eigene Perspektive völlig. Die zentrale Figur ist nicht mehr man selbst, sondern der andere, den man unterstützen möchte.

Aus DU sollst (- gefälligst! -) … wird:
Wie kann ich helfen?
Wie kann ich Unterstützung geben?
Wie kann ich besser verstehen, einfühlsamer sein?

Man nimmt einen viel netteren und freundlicheren Standpunkt ein.
Und das schadet im Grunde nie ;o)

 

Herzlichst,
Anselma

 

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